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Tübingen - Eine Stadt mit Potenzial

Die Universitätsstadt Tübingen zeugt mit ihrem Schloss, der historischen Altstadt und vielen mittelalterlichen Gebäuden von einer fast tausendjährigen Stadtgeschichte. Die Stadt am Neckar mit ca. 85.000 Einwohnern, davon ca. 20.000 Studenten, befindet sich geografisch gesehen im Mittelpunkt Baden-Württembergs. Wie bereits im Jahr zuvor konnte ein Bevölkerungswachstum von 2,4 % verzeichnet werden. Tübingen zählt weder zu den klassischen Industriestandorten noch zu den überregional bekannten Einkaufsstädten in Deutschland. Gleichwohl siedeln sich immer mehr Unternehmen aus der Informations-, Bio- und Nanotechnologiebranche an und national und international aufgestellte Filialunternehmen versuchen, speziell größere Einzelhandelsflächen anzumieten, wie Manfred A. Schalk, Geschäftsführer der Comfort München GmbH, in einem aktuellen Städtereport des Beratungsunternehmens Comfort feststellt.

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Shopping findet in Tübingen bevorzugt im historischen Stadtzentrum statt. Vor mittelalterlicher Kulisse floriert der Einzelhandel. In der klassischen 1A-Lage Holzmarkt, Kirchgasse und Neckargasse, findet man die typischen Filialisten, wie zum Beispiel H&M, Orsay, New Yorker, Fielmann oder auch Tchibo, um nur einige zu nennen. Vor dem Hintergrund der sowohl von der Quantität als auch Qualität her ungenügenden Flächensituation ist der zu entrichtende Mietpreis nach Comfort-Erhebungen in den vergangenen drei Jahren um mehr als 20 % auf 55,- Euro/m² für eine Fläche von 80 bis 120 m² und um 16 % auf 35,- Euro/m² für eine Fläche zwischen 300 bis 500 m² gestiegen. Dies, erklärt Manfred A. Schalk, unterstreiche noch einmal die Begehrlichkeiten vor allem des filialisierten Einzelhandels. Aber auch für Investoren sind Geschäftshäuser aufgrund der guten Vermietbarkeit in der Tübinger 1A-Lage nachhaltig attraktiv.

In den verwinkelten historischen Gassen wie in der Markt-, Collegiums- oder Hirschgasse, haben sich im Gegensatz zu den echten 1A-Lagen vorwiegend regionale Einzelhandelsanbieter niedergelassen. „Hier“, beschreibt Schalk die Situation in der Tübinger Innenstadt, „findet der interessierte Käufer auf meist kleinsten Einzelhandelsflächen, das heißt von ca. 10 m² bis 100 m², von Antiquitäten über Schallplatten alles was der Kunde in den modernen Konsumtempeln nicht mehr findet. Zwischen den kleinen Boutiquen und Geschäften haben sich gastronomische Betriebe niedergelassen, die dem altertümlichen und doch durch das Publikum wieder jung erscheinenden Viertel einen sehr angenehmen und gemütlichen Touch verleihen.“

Schalks Fazit fällt dementsprechend positiv aus, auch wenn er Defizite identifiziert und benennt. Das Einkaufen in der Universitätsstadt Tübingen ist geprägt durch ein breites Sortiment mit einem Angebot für jeden Geschmack. Die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten könnte jedoch noch weiter ausgebaut werden, wenn genügend Flächen in der 1A-Lage zur Verfügung stünden und vor allem auch hinter den historischen Fassaden großflächigere und dem Bedarf der Filialunternehmen angepasste, moderne Einzelhandelsflächen entstehen könnten. Hier sei vor allem an die Denkmalschutzbeauftragten zu appellieren, meint Schalk: „Denn ohne die Möglichkeit eines gekonnten Zusammenspiels von Alt und Neu, auch mit denkmalgeschützten Fassaden, denen ausreichend Transparenz für eine optimale Warenpräsentation entlockt werden sollte, ist es für moderne Konzepte schwierig bis unmöglich, entsprechend großzügige Einzelhandelsflächen zu schaffen bzw. zu betreiben.“ Die kleinteilige Bebauung habe also wie so häufig zwei Seiten: „Zum einen sorgt sie für den typischen Charme und Charakter der Innenstadt. Zum anderen zeigt sie dem filialisierten Einzelhandel oftmals Grenzen auf und verhindert somit die Ansiedlung moderner Konzepte.“