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Factory Outlet Center - Wieviel Platz ist da noch?

In Deutschland befinden sich derzeit 14 Fabrikverkaufszentren in einem mehr oder weniger konkreten Planungsstadium. In keinem anderen europäischen Land sind auch nur annähernd so viele Outlet Center in der Pipeline. So folgt aktuell Frankreich an zweiter Stelle mit gerade mal der Hälfte und an dritter Stelle steht Italien mit insgesamt noch sechs Standortplanungen. Das zeigen die soeben veröffentlichten Marktdaten des Wiesbadener Forschungsinstituts ecostra zum Entwicklungsstand dieser Vertriebsform in den Ländern Europas.

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Von einem Boom der Outlet Center-Planungen in Deutschland zu sprechen, trifft die Sachlage jedoch nicht mehr, konstatiert der ecostra-Geschäftsführer Dr. Joachim Will. „Vor einigen Jahren hatten wir in Deutschland noch deutlich über 20 geplante FOC-Standorte. Diese Zahl ist merklich zurückgegangen. Im Gegenzug hat sich diese Vertriebsform durch eine steigende Zahl an Baugenehmigungen aber im Markt etabliert. Es gibt zwischenzeitlich von Schleswig-Holstein bis Bayern solche Fabrikverkaufszentren. Outlet Center sind zwischenzeitlich eindeutig Teil der deutschen Handelslandschaft,“ betont Will.

Zielmarkt Nordrhein-Westfalen
Derzeit versuchen die Outlet-Investoren die noch vorhandenen letzten „weißen Flecken“ zu besetzen, wobei mit Nordrhein-Westfalen (NRW) das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland den wohl attraktivsten Zielmarkt darstellt. Hier gibt es mit dem FOC Ochtrup derzeit nur ein einziges Outlet Center [wir berichteten]. „Das wird so nicht bleiben. Auch unter Berücksichtigung des unmittelbar hinter der holländischen Grenze gelegenen Designer Outlet Centers Roermond, das wesentliche Kundenanteile aus NRW besitzt, sehen wir ein Potenzial für mindestens 5 solche Center,“ so Will. Standortplanungen laufen hier derzeit in Werl, Königswinter, Duisburg und Remscheid, wobei zumindest für den letztgenannten Standort eine Baugenehmigung in naher Zukunft zu erwarten ist [wir berichteten]. Noch weiter ist bereits die Planung in der Heimatstadt des Volkssängers Heino. In Bad Münstereifel, südlich von Bonn, wird Mitte August 2014 das erste Outlet Center in Europa eröffnen [wir berichteten], für das denkmalgeschützte Gebäude in einer historischen Altstadt umgenutzt werden.

Outlet Center in einer historischen Innenstadt
„Das ist ein Experiment ohne Vorbild“, so der ecostra-Geschäftsführer. „Ein Experiment, das ohne den unternehmerischen Mut und das Eigenkapital der örtlich verwurzelten Investoren nicht denkbar wäre.“ Insofern dämpft der Outlet-Experte die Hoffnungen vieler Städte, welche selbst mit grassierenden Ladenleerständen in zentralen Lagen konfrontiert sind und nun die weitere Entwicklung des Eifelstädtchens aufmerksam beobachten. „Zum einen ist der Erfolg noch nicht ausgemacht. Und zum anderen ist aus den genannten Gründen ein solches Konzept nur sehr begrenzt multiplizierbar. Hypothekenbanken werden solche Projekte kaum finanzieren“, so Will.

Investment-Produkt Outlet Center
Das sieht bei den Outlet Centern der meist international agierenden, professionellen Betreiberfirmen anders aus. Diese Vertriebsform hat sich zwischenzeitlich als eigene Asset-Klasse etabliert und verspricht als Handelsimmobilie bei geeigneter Standortlage, gutem Markenangebot und professionellem Betreiber nicht nur eine vergleichsweise hohe Rendite, sondern auch eine hohe Resistenz gegen wirtschaftliche Krisen und eine damit zusammenhängende Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Auch gegenüber den Auswirkungen des Online-Shoppings sind Outlet Center bislang weitgehend immun.