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US-Aktien vor neuem Höhenflug?

Momentan scheinen sich die negativen Wirtschaftsmeldungen aus den USA zu häufen. Dieser Trend steht in krassem Gegensatz zur Entwicklung des Dow Jones, der seinen höchsten Stand seit fünfeinhalb Jahren erreicht hat. Sind die Befürchtungen, was die Rahmendaten angeht, übertrieben oder steht die Trendwende bereits vor der Tür?

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In den USA drehen sich die Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung in erster Linie um den Wohnimmobilienmarkt. Die Neubautätigkeit hat zweifelsohne nachgelassen. Doch inwieweit wird sich dies auf die Konjunktur auswirken? Experten sorgen sich, dass mit den fallenden Immobilienpreisen auch die Zuversicht auf Verbraucherseite einbricht. In der Tat deutet einiges darauf hin, dass die nachlassende Vergabe von Mortgage Equity Withdrawals (MEW), Hypothekarkrediten abzüglich der getätigten Investition in privaten Wohnungsbau, den Konsum und damit den Einzelhandel bereits geschwächt hat.

Hinzu kommen die Folgen für den Arbeitsmarkt. In der Vergangenheit hat der private Bauboom in den USA wesentlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen beigetragen. Wie vielen Beschäftigten droht also Kurzarbeit oder Entlassung, wenn die Bautätigkeit nachlässt?

Es lässt sich nicht leugnen: Die Verbraucherausgaben werden voraussichtlich zurückgehen. Die Folgen dieses Trends für die Volkswirtschaft werden aber von anderen Faktoren ausgeglichen. So sind zunächst einmal die Fremdkapitalkosten rückläufig. Die Rendite zehnjähriger US-Schatzanleihen, die als Hypothekenleitzins dient, ist bereits um 50 Basispunkte von ihrem Höchststand zurückgegangen. Die Refinanzierung von Krediten und Hypothekendarlehen rückt wieder ins Blickfeld der Verbraucher und der Immobilienbesitzer. Zweitens wird angesichts fallender Benzinpreise weiteres verfügbares Einkommen freigesetzt.

Auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt gibt es Faktoren, die Erleichterung schaffen. Die USA verfügen über ein flexibles und mobiles Arbeitskräftepotenzial. Die durch einen Rückgang im Wohnimmobilienbau freigesetzten Kräfte sollten relativ mühelos von anderen Bereichen der Wirtschaft (wie beispielsweise dem Gewerbebau) absorbiert werden. Denn hier besteht nach wie vor Bedarf an Arbeitskräften.

Anleger sollten über den „Tellerrand“ wackeliger Kurzfristdaten hinausschauen und sich auf die weiterhin soliden Rahmendaten konzentrieren. Die Inflationsrate sinkt, das globale Wirtschaftswachstum hält unvermindert an und es spricht einiges dafür, dass die Federal Reserve Anfang nächsten Jahres die geldpolitischen Zügel lockern wird. In der Vergangenheit hat sich ein solches Szenario in der Regel als ausgesprochen positiv für die Märkte erwiesen.

Marktpessimisten zufolge wird das rückläufige Wachstum der Unternehmensgewinne diese günstigen Impulse jedoch zunichte machen. Aber auch bei einer konjunkturellen Abkühlung sollten wir nicht vergessen, dass die Unternehmensbilanzen gesund und tragfähig sind. Wie leistungsfähig die amerikanische Wirtschaft wirklich ist, sieht man allein schon am deutlichen Anstieg der M&A-Tätigkeit und den vermehrten Aktienrückkäufen.

Vor diesem Hintergrund sind solide Wachstumsunternehmen für Anleger interessant, die in konjunkturunabhängigen Bereichen außerhalb des Rohstoffsektors tätig sind. Bei den Large Caps sind Google (nunmehr angemessen bewertet) und Microsoft Beispiele für derartige Titel. Ähnlich attraktive Gelegenheiten finden sich auch im Small- und Mid-Cap-Segment.

Insgesamt gibt es gute Argumente für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des US-Marktes. Die Kombination aus robusten volkswirtschaftlichen Rahmendaten und soliden Bilanzen stützt die optimistische Einschätzung der Aktientrends für 2007.