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Saarbrücken - Vorbereitung auf ECE-Erweiterung

Das Maklerunternehmen Comfort beschäftigt sich in seinem aktuellen Städtereport mit den Einzelhandelslagen der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken, die für den saarländischen Einzelhandel mehr oder minder das einzig relevante Oberzentrum darstellt. Sowohl für nationale als auch für internationale Filialunternehmen, meint Jürgen Kreutz, Geschäftsführer der Comfort Düsseldorf GmbH, liege das Hauptaugenmerk für eine eventuelle Expansion im Saarland auf der Saarbrücker Fußgängerzone Bahnhofstraße.

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Wenngleich die Saarbrücker Bürger mit einer Kaufkraftkennziffer von nur 98,5 eine bundesweit betrachtet nur unterdurchschnittliche Kaufkraft aufweisen können, macht der Standort dieses kleine Manko durch seine hohe Zentralität zum Umland, die von der BBE aus Köln mit immerhin 162,7 beziffert wird, wieder wett. Der Bundesdurchschnitt beträgt hier, ebenso wie bei der Kaufkraft 100.

Als 1A-Lage in Saarbrücken darf nach Angaben von Jürgen Kreutz vor allen Dingen die Bahnhofstraße bezeichnet werden, die in ihrem besten Stück auf Filialisten wie Esprit, Hennes & Mauritz, Douglas, Thalia oder P&C verweisen kann und ihre stabile Stellung durch ein seit Jahren konstantes Mietpreisniveau für Einzelhandelsflächen unterstreicht. Mieterwechsel sind denn auch eher die Ausnahme. Neben der Neueröffnung des Elektrofachmarktes Saturn ist vor allen Dingen die Ansiedlung von Esprit an der Bahnhofstraße 39 mit einem neuen Flagshipstore mit ca. 1.350 m² Verkaufsfläche auf drei Verkaufsebenen zu nennen, die auf eine Vermittlung der Comfort zurück zu führen ist.

Das Mietpreisniveau für Ladenlokale in diesem Bereich bewegt sich laut Kreutz derzeit bei etwa 80 Euro/m². Damit, so Kreutz weiter, stehe Saarbrücken unter den Städten vergleichbarer Größenordnung recht gut dar. Einzig in Mainz (186.061 Einwohner) würden höhere Mieten bezahlt. In Richtung Bahnhof schwächt sich die Lagequalität, wie in so vielen deutschen Innenstädten, wieder ein wenig ab. Dieser Abschnitt würde allerdings, meint Kreutz, von der Realisierung des für 2009 geplanten Umbaus der denkmalgeschützten „Bergwerksdirektion“ und deren Verschmelzung mit der Saar Galerie zu einem großen Einkaufszentrum profitieren.

Denn zwischen dem Beginn der Fußgängerzone Bahnhofstraße und dem Saarbrücker Hauptbahnhof wird nun doch die seit Jahren problembehaftete Saar Galerie erweitert. Die Eigentümerin, die Credit Suisse, kaufte die benachbarte Bergwerksdirektion und beauftragte die ECE, Hamburg, mit der Konzeption und dem zukünftigen Management. Somit werden die bisherigen 17.000 m² Verkaufsfläche der Saar Galerie im unteren Geschoss mit dem Gebäude der alten Bergwerksdirektion verbunden und um 8.000 m² zusätzliche Verkaufsfläche auf insgesamt 25.000 m² erweitert. Insgesamt werden mehr als 100 Mio. Euro in das Projekt investiert, wobei von der denkmalgeschützten Bergwerksdirektion wahrscheinlich nur die Fassade erhalten bleibt. Rund 100 Shops über drei Etagen mit dem Schwerpunkt Textil/Mode sowie einem Lebensmittelmarkt und einer Markthalle sind von der ECE geplant. Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz begrüßt diese Entscheidung und erwartet hiervon einen weiteren Schub für die Einkaufsstadt Saarbrücken im Zusammenhang mit den Investitionen in den Euro-Bahnhof. Grundsätzlich muss laut Kreutz jedoch von signifikanten Frequenzverschiebungen innerhalb der Bahnhofstraße in Richtung Bahnhof ausgegangen werden.

Ungeachtet der nicht unerheblichen Flächenvermehrung, die möglicherweise auch Auswirkungen auf die Mietpreise haben könnten und der nicht eben reizvollen Architektur der 50er und 60er Jahre in der Saarbrücker Fußgängerzone zieht Jürgen Kreutz dennoch ein positives Resümee. Die überregionale Anziehungskraft des innerstädtischen Einzelhandelsangebots und somit die Wertstabilität der Geschäftshäuser in der 1A-Lage werde auch künftig erhalten bleiben.