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Schweriner Wohnungsgesellschaft lotet Wohnungsverkauf aus

Im März 2006 beschloss der Stadtrat von Dresden den Verkauf ihrer zirka 49.000 städtischen Wohnungen zum Kaufpreis von 1,7 Milliarden Euro an die US-Investorengruppe Fortress. Dresden kann nach Abzug der Schulden für die Wohnraumsanierungen mit einer Netto-Einnahme von 980 Millionen Euro für den städtischen Haushalt rechnen. Die Stadt vereinbarte mit Fortress zudem eine umfangreiche Sozialcharta. Für die Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens gilt ein fünfjähriger Kündigungsschutz. Das Unternehmen gewährt für 41.000 Wohnungen Bestandsschutz. Mieter, die älter als 60 sind, haben ein lebenslanges Mietrecht, ebenso Mieter mit Handicap. Eine Grenze für Mieterhöhungen ist ebenfalls festgelegt. Für 8.000 Wohnungen behält sich die Stadt das Belegungsrecht bis 2026 vor. So genannte Luxussanierungen sind verboten.

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„Zwar ist die Stadt an der Elbe ein Sonderfall und bietet auch keine Blaupause für andere deutsche Städte“, so Oberbürgermeister Norbert Claussen. Dennoch werde seither unter Wohnungswirtschaftlern und Kommunalpolitikern das Für und Wider eines solchen Projektes diskutiert – so auch in Schwerin. Vor diesem Hintergrund wäre es nicht vertretbar, nicht ebenfalls eine Prüfung für die Landeshauptstadt einzuleiten – „insbesondere angesichts der finanziellen Situation der WGS und der Gesamtsituation der Stadt“. Um die Frage zu klären, ob der Schweriner Wohnungsmarkt überhaupt für Investoren interessant ist, führte die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) seit dem 18. September 2006 ein Interessenbekundungsverfahren durch. Das mit der Stadt abgestimmte Verfahren wird von der HSH N Real Estate beratend begleitet. Der Aufsichtsrat der WGS wird auf seiner kommenden Sitzung detailliert informiert.

Angefragt wurde die mögliche Veräußerung eines Teilportfolios, welches mit zirka 5.000 Einheiten einen Querschnitt des Immobilienbestandes der WGS darstellt. Derzeit verwaltet die Gesellschaft rund 14.500 Wohnungen in der Landeshauptstadt. Alternativ dazu wird ebenfalls der Verkauf von bis zu 100 Prozent der Geschäftsanteile der WGS geprüft. Aus dem direkten Vergleich der beiden Varianten ist eine bessere Einschätzung des finanziellen Erlöses möglich.

Nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens wird ein enger Kreis von Bietern um die Abgabe Indikativer Angebote gebeten. Über das Ergebnis werden die politischen Gremien der Stadt laut Norbert Claussen zeitnah informiert, die dann vor dem Hintergrund der konkreten Angebote abzuwägen haben, „ob ein Verkauf von Wohnungen auch in Schwerin ein gangbarer und vertretbarer Weg ist“.