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Geschäfte mit Schrottimmobilien

Auftakt zum Strafprozess vor dem Landgericht Frankfurt

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Die Villa, 1906 für den Erfinder Johann Hamspohn als Sommersitz vom Architekten Paul Baumgarten erbaut, gehörte dem emeritierten Wirtschaftsprofessor und Kunstmäzen Jörg Thiede, einem bekannten Mann in der Kunstszene der Hauptstadt. Der hatte keine Ahnung, dass eine veruntreute Millionensumme über die Konten von Scheinfirmen in Zypern, der Schweiz, Liechtenstein und anderen bekannten Umschlaghäfen von Steuerflüchtigen geleitet worden war. Das Geld war jedoch nach dem Durchlauf durch die finanzielle Waschmaschine irgendwo hängen geblieben – der Villen-Kauf kam nicht zu Stande. Die Staatsanwaltschaft sucht die Millionen noch immer.

Krause steht parallel zum Grüezi-Verfahren in einem eigenen Prozess wegen des Vorwurfs der Untreue und Geldwäsche in Hof vor Gericht. Das Geflecht zwischen Krause-Vertrauten und Grüezi-Beteiligten ist ebenso eng wie unübersichtlich. Eine Schlüsselrolle spielt offenbar die zypriotische Byhan Holding, die 2007 von Krauses Freund Michael J. gegründet wurde, der sich mittlerweile nach Dubai abgesetzt haben soll. Krause selbst saß von 2008 bis 2009 im Grüezi-Aufsichtsrat und ist mit einem ehemaligen Grüezi-Vorstand verschwägert. Grüezi-Kapital könnte damit über die gleichen dunklen Kanäle versickert sein, die mutmaßlich auch Krause für seine Geldwäsche nutzte.

Es bleibt abzuwarten, was der Prozess gegen den Ex-Manager Krause noch zu Tage fördert und ob die geprellten Grüezi-Anleger davon profitieren können. Krauses Anklageschrift wurde jedenfalls Anfang des Jahres um einen Punkt verlängert: Anstiftung zum Mord. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er aus der Haft heraus versucht hat, seinen Richter beseitigen zu lassen. Krause selbst beschrieb sich hingegen im Prozess als Mobbing-Opfer, das in die kriminellen Machenschaften anderer hineingezogen worden sei.