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RICS warnt vor Mehrwertsteuererhöhung

Zum 1. Januar 2007 wird die Mehrwertsteuer von derzeit 16 Prozent auf 19 Prozent angehoben. Wie sieht die Immobilienbranche nun diese „außeror- dentliche“ Verteuerung und was können im Einzelnen die Auswirkungen für die Beteiligten sein?

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Sascha Hettrich Frics, Vorsitzender des Vorstandes der RICS Deutschland: „Klar ist, dass der Endverbraucher mittel- und langfristig mit Preiserhöhun- gen konfrontiert wird. Dies trifft – spätestens im Kampf um das Lohnniveau – die gesamte Volkswirtschaft. So warnt die Notenbank davor, dass steuer- indizierte Preiserhöhungen über Lohnverhandlungen weitergegeben wer- den. Falls dies doch passieren sollte, müsse die Bundesbank sich vorbe- halten entsprechend regulierend zu agieren.“

Wie sieht das für die Immobilienwirtschaft im Einzelnen aus?
Grundsätzlich sind Umsätze aus Grundstücken von der Umsatzsteuer be- freit und dies ist auch in der Wohnungswirtschaft weitest gehend der Fall.

Hettrich: „Eine Erhöhung der Umsatzsteuer wird kurzfristig, in jedem Falle aber mittelfristig, das Gut ´Wohnen´ verteuern. Die Umsatzsteuererhöhung wird sich unmittelbar auf Mieten und Nebenkosten niederschlagen – denn, weder Müllentsorger (sofern nicht städtisch), Wasserlieferanten oder Stromanbieter werden darum herum kommen, die Kosten der höheren Umsatzsteuer auch weiterzugeben. Dies geschieht zwar mit leichter Ver- zögerung aufgrund des Wettbewerbs, doch Baukosten im Wohnungsbau werden zwangsläufig für den Ersteller von Wohnbauten ansteigen. Damit wird ein größerer Abstand zwischen Bestands- und Neubauten, die dann im Vergleich eine höhere Umsatzsteuer in Teilleistungen enthalten, wahr- scheinlich. Eine Verknappung von Wohnraum, zumindest in bestimmten Gebieten, könnte daraus resultieren.“

Fazit laut Hettrich ist, dass durch die Erhöhung der Umsatzsteuer Preisstei- gerungen der Bau- und Baunebenkosten erfolgen werden. Im Wohnungs- bau werden diese komplett an den Endverbraucher weitergegeben. Dies wird sich mittelfristig auch auf die Mieten auswirken. Wesentlich direkter und sofort spürbarer wird aber die „zweite Miete“, nämlich die Nebenkosten, von der Erhöhung betroffen sein. Zwar sind nicht alle Leistungen und Abgaben umsatzsteuerpflichtig, aber die meisten Betriebskosten werden nach Meinung des RICS Vorsitzenden „kurz- und mittelfristig ansteigen und schlicht teurer werden“.

„Die volkswirtschaftliche Auswirkung bleibt nicht aus. Der Verbraucher wird die erhöhten Kosten über Konsumeinschränkungen kompensieren und dadurch wird das in Deutschland dringend notwendige, weitere Wirtschaftswachstum gebremst. Die Politik sollte sich daher gut überlegen, ob eine Erhöhung der Mehrwertsteuer tatsächlich notwendig ist oder ob nicht die eher negativen Effekte überwiegen“ so Hettrich abschließend.