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Kein abrupter Einbruch auf dem Vermietungsmarkt Frankfurt zu erwarten

Anlässlich des heute stattfindenden Immobilienseminars der Wirtschaftsförderung Frankfurt, nimmt Carsten Ape, Vermietungschef Frankfurt beim Immobiliendienstleister CB Richard Ellis, zum Immobilienmarkt der Mainmetropole Stellung:

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"Die internationale Finanzkrise wird nicht ohne Auswirkung auf den Finanzplatz Frankfurt bleiben. Jedoch erwarten wir keinen abrupten Einbruch am Bürovermietungsmarkt. Da im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen zur Kosteneinsparung Marktdynamik erzeugt wird, ist auch weiter mit solider Nachfrage in Frankfurt zu rechnen, allerdings weniger im Spitzensegment, sondern vermehrt in der mittleren Preiskategorie. Infolge der bereits eingetretenen wirtschaftlich rezessiven Phase ist mit einem verstärkten Kostenbewusstsein der Mieter zu rechnen, die eine dezentrale Lage von Neubauprojekten mit guter Qualität den hoch preisigen Innenstadtlagen vorziehen. Vor diesem Hintergrund ist die erzielbare Spitzenmiete, die derzeit im Teilmarkt Bankenlage erreicht wird, auf ihrem Höhepunkt angekommen.

Derzeit registrieren wir im Markt eine tendenzielle Verlagerung von der traditionellen Bankenlage (Mainzer Landstraße) in Richtung City West (Theodor-Heuss-Allee) sowie Europaviertel, da neben einem repräsentativen, äußeren Erscheinungsbild auch eine optimale Verkehrsanbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, das Fernverkehrsnetz und den Flughafen notwendig sind. Die Nachfrageklientel ist preissensibel, legt aber hohen Wert auf qualitativ gute und zugleich effiziente Büroflächen, beispielsweise bezüglich der Flächenausnutzung pro Arbeitsplatz. Insbesondere nachhaltige Objekte, die ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind, werden zukünftig ein verstärktes Gewicht haben. Der Wunsch von einer älteren und qualitativ minderwertigen Immobilie in ein Neubauobjekt zu ziehen, ist damit weiter gegeben, um langfristig die Kosten zu senken und ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen.

Bankenkonsolidierungen sind für den Finanzstandort Frankfurt ein Thema. Allerdings ist - aufgrund der längerfristigen Maßnahmen - ein dramatischer Rückgang der bankenseitigen Nachfrage nicht zu erwarten. So wird der anvisierte Arbeitsplatzabbau aufgrund der Konsolidierung von Großbanken peu á peu realisiert. Im Zuge dessen wird weiterhin versucht, verschiedene Standorte unter einem Dach zu konzentrieren, um auch hier die Kosten zu drosseln. Da Frankfurt im internationalen Vergleich mit einer wesentlich breiter gefächerten Wirtschaftsstruktur aufgestellt ist, erwarten wir im internationalen Vergleich verhältnismäßig geringere, negative Auswirkungen auf die Nachfrage- und somit auch Leerstandssituation. Während in Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Italien, den USA und insbesondere Spanien die Arbeitslosenquoten in den Monaten März bis September 2008 nach oben geschnellt sind, konnten in Deutschland - speziell auch in Frankfurt - weiterhin rückläufige Arbeitslosenzahlen registriert werden.

Aus den oben genannten Gründen ergibt sich tendenziell ein rückläufiges Mietniveau, insbesondere für ältere und unwirtschaftliche Objekttypen mit nur B- und C-Qualität. Daher ist auch eine Zunahme des Anteils an nicht mehr marktgängigen Büroflächen am insgesamt leicht zunehmenden Leerstandsvolumen zu erwarten.

Hinsichtlich der geplanten Fertigstellungen gehen wir davon aus, dass die geforderten hohen Vorvermietungsquoten und die fehlende Finanzierungsbereitschaft der Banken Projektentwicklungen auch im übrigen Stadtgebiet massiv erschweren, teilweise sogar unmöglich machen."