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Wiener High-Tech für noch mehr Umwelt- und Klimaschutz

Wien fördert mit 1,5 Millionen Euro innovative F&E Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz im urbanen Raum. Mehr als 40 Einreichungen beim ZIT, Zentrum für Innovation und Technologie - 14 Projekte werden gefördert, Wiener Klein- und Kleinstunternehmen sind dabei Top.

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Umweltschutz und Wirtschaftswachstum sind in Wien kein Widerspruch - im Gegenteil", betont Wiens Vizebürgermeisterin, Wirtschafts- und Finanzstadträtin Mag.a Renate Brauner bei der Vorstellung der Siegerprojekte des Förderwettbewerbs Vienna Environment 2008, "wir sind Umweltmusterstadt und dazu leisten gerade nachhaltige Technologien einen wesentlichen Beitrag. In dieser Verknüpfung von High-Tech und Umwelt liegt ein großes Potenzial - sowohl für die Umwelt als auch für die Wiener Wirtschaft." Alleine im Bereich erneuerbare Energiequellen und innovative Energietechnologien haben mehr als 300 Unternehmen ihren Sitz in Wien. 2006 haben diese Unternehmen mit insgesamt 21.500 Beschäftigten einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Tendenz steigend. Die Bedeutung von Umwelttechnologien für die Wiener Wirtschaft zeigt auch das Ergebnis des Förderwettbewerbs: Mehr als 40 Wiener Unternehmen haben innovative Projekte aus allen Technologiebereichen zum Umwelt- und Klimaschutz im urbanen Raum beim ZIT, der Technologieagentur der Stadt Wien, eingereicht. Eine internationale Jury hat daraus 14 Projekte für eine Förderung vorgeschlagen. Für die drei erstgereihten Projekte gibt es zusätzlich zur Förderung auch noch Preisgelder. Die drei erstgereihten Projekte sind:

+ Ein neues Speichersystem, das Energie aus Photovoltaik bereit stellen soll, auch wenn keine Sonne scheint.

+ Ein neues Messsystem, das es ermöglichen soll, bei Schienenfahrzeugen einzelne schlecht gelagerte und daher besonders "laute" Räder präzise als Lärmverursacher zu identifizieren.

+ Ein Computermodell, das es Bauherren und Bauherrinnen möglich macht, bereits in der frühen Planungsphase die künftigen Betriebs- und Energiekosten unterschiedlicher Bauvarianten zu berechnen.

+ Spezielle Anerkennung der Jury: Ein Routenplanersystem, das nicht nur verlässlich die Route angibt, sondern auch ganz genau die Umweltauswirkungen, wenn man statt dem Auto Öffis oder das Fahrrad benützt.

"Die Mehrheit der eingereichten und geförderten Projekte kommen von Wiener Klein- und insbesondere Kleinstunternehmen", sagt Brauner, "das freut mich, denn das zeigt die Innovationskraft von kleinen Unternehmen - und die bilden ja das Rückgrat der Wiener Wirtschaft. Wiens Kleinunternehmen können sich bei der Innovationskraft durchaus mit großen Konzernen messen."

Diese Projekte sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren umgesetzt werden. "Es ist eine große Herausforderung, für Klima- und Umweltschutz in allen Politikbereichen umfassende Aufmerksamkeit zu erzeugen", sagt die Vorsitzende der Jury, Univ. Prof. in Dr. in Helga Kromp-Kolb, "es ist daher sehr begrüßenswert, dass sich auch die Wiener Technologiepolitik dieses wichtigen Zukunftsthemas annimmt."

Klima- und Umweltschutz muss in den Städten stattfinden
2008 leben - erstmals in der Geschichte der Menschheit - mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Dieser Trend zur Urbanisierung wird auch die kommenden Jahrzehnte dominieren, bestehende Städte wachsen und neue entstehen lassen. Diese Entwicklung bedeutet auch steigenden Bedarf und Verbrauch von Energie und Ressourcen sowie mehr Abfall und mehr Emissionen. Auch angesichts des Klimawandels sind Städte besonders gefordert: Einerseits sind StadtbewohnerInnen zu einem erheblichen Anteil Verursacher der globalen Erwärmung, andererseits werden auch gerade sie die Folgen zu tragen haben. Das bedeutet: Klima- und Umweltschutz muss in den Städten stattfinden.

Klima- und Umweltschutz steht in Wien ganz oben
Für die Stadt Wien hat Klima- und Umweltschutz bereits seit langem Priorität. Unter anderem wurden 1999 mit dem Klimaschutzprogramm (KliP) ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Ergebnis: Pro Jahr 2,4 Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen. Dazu kommt: Die KliP Maßnahmen schaffen und sichern Arbeitsplätze in Wien. Das umfassende Umwelt- und Klimaschutzkonzept Wiens wird ergänzt durch das Städtische Effizienzprogramm (SEP) und den Stadtentwicklungsplan (STEP). Wien nimmt hier eine Vorreiterrolle in der MOEL-Region ein und arbeitet mit Partnerstädten wie Budapest, Bukarest und Sofia zusammen. Die Maßnahmen Wiens reichen von der Wärmedämmung bis zur nachhaltigen Verkehrsplanung, zur breiten Palette gehören aber auch die Citybikes oder das Biomassekraftwerk Simmering.

Klima- und Umweltschutz bringt Wachstum und Arbeitsplätze
Forschung und Entwicklung können zum Klima- und Umweltschutz einen erheblichen Beitrag leisten - durch effizientere, Ressourcen schonende, umweltfreundliche Produkt-, Dienstleistungs- und Verfahrensentwicklungen. Das ist aus ökologischer Sicht dringend notwendig, birgt aber auch enormes Potenzial für die Wirtschaft. Internationale Erfahrungen zeigen, dass die Sektoren Umwelttechnik und erneuerbare Energien in hohem Maß Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Die Umsätze allein in der Umwelttechnikindustrie wachsen österreichweit jährlich um 7,3 Prozent - verglichen mit 3,5 Prozent in der Sachgüterindustrie insgesamt. WIFO Chef Karl Aiginger: "Es gibt nur wenige ganz sichere Prognosen, eine davon ist aber, dass Umwelttechnik für die Wirtschaft immer wichtiger wird."

1,5 Millionen Euro für innovative Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz
Ziel des Förderwettbewerbs Vienna Environment 2008: Die Unterstützung und Stärkung von Wiener Unternehmen, die sich bei der Forschung und Entwicklung von Produkten dem Umwelt- und Klimaschutz verschrieben haben. Dafür hat die Stadt Wien über das ZIT Zentrum für Innovation und Technologie in Summe 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. "Mehr als 40 eingereichte Projekte zeigen, dass Umwelt- und Klimaschutz für viele innovative Wiener Unternehmen ein wichtiges Thema ist", sagt ZIT Geschäftsführerin MMag.a Agnes Streissler. Eine zehnköpfige, internationale Jury unter der Leitung von Univ. Prof. in Dr. in Helga Kromp-Kolb hat aus den eingereichten Projekten 14 zur Förderung vorgeschlagen. Für die drei erstgereihten Projekte gibt es zusätzlich zur Förderung Preisgelder (15.000, 10.000, 5.000 Euro). Spezielle Anerkennung der Jury gibt es für das Routenplaner Projekt der Firma Fluidtime.

Die PreisträgerInnen des Calls Vienna Environment 2008
1. Platz: Energie aus Photovoltaik, auch wenn nicht die Sonne scheint
Bei der Erzeugung von elektrischer Energie mittels Photovoltaik gibt es natürliche Schwankungen. Kurz formuliert: Scheint keine Sonne, gibt es keinen Strom. Die Folge: Photovoltaik Anlagen können keine gleichmäßige Energieversorgung garantieren und konventionelle Kraftwerke müssen daher für die notwendige Ausgleichsenergie sorgen. Mit ihrem Siegerprojekt will die Firma Siblik Elektrik GmbH & Co KG das ändern. Durch den Einsatz neuartiger Speichersysteme wie Vanadium Redox Flow Technologie (VRB) und durch die Kombination von dezentralen Photovoltaik Anlagen soll es möglich werden, eine stabile Versorgungsqualität mit Energie aus Photovoltaik zu sichern. Der Vorteil: Eine Wertsteigerung von Photovoltaik Systemen und gleichzeitig weniger CO2-Ausstoß, weil es weniger Ausgleichsstrom aus konventionellen Kraftwerken braucht.

2. Platz: "Lauten" Rädern von Eisenbahnwaggons auf der Spur
Die Eisenbahn ist nicht nur ein sicherer, sondern auch ein umweltfreundlicher Verkehrsträger - es bleibt aber das Lärmproblem. Oft ist bei einem lauten Zug nur ein einziges Rad mit einem Fehler auf der Lauffläche (es fehlt ein "Scherzl") für die Lärmbelastung verantwortlich. Die Firma psiA-Consult Umweltforschung & Engineering GmbH will jetzt ein automatisches Messsystem entwickeln, das es möglich macht, diesen Lärmquellen treffgenau auf die Spur zu kommen. Zusätzlicher Vorteil: Solche fehlerhaften Räder von Waggons können nicht nur eine Lärmbelastung sein, sondern auch über kurz oder lang zu einem Sicherheitsrisiko werden. Je früher sie erkannt und ausgetauscht werden, desto besser.

3. Platz: Energiekosten eines Hauses schon in der Planung berechnen
Bauherr und Architekt treffen schon in den frühen Planungsphasen Richtungsentscheidungen, die über die folgenden Energie- und Betriebskosten entscheiden. Dennoch werden diese Kosten oft ignoriert - im Mittelpunkt stehen die Baukosten. Mit einem Lebenszykluskosten-Tool will es die Firma e7 Energie Markt Analyse GmbH Bauherren und Bauherrinnen ermöglichen, bereits in der frühen Planungsphase die künftigen Betriebs- und Energiekosten unterschiedlicher Bauvarianten zu berechnen. Dadurch soll die Umsetzung nachhaltiger und energieeffizienter Gebäudekonzepte forciert werden.

4. Spezielle Anerkennung: Mit dem neuen Routenplaner klimafreundlich durch Wien
Es gibt bereits eine ganze Fülle von Routenplanersystemen. Zum Umdenken in Richtung mehr Umweltbewusstsein will die Firma FLUIDTIME Data Services GmbH mit ihrem intermodalen Vergleichsroutenplaner anregen. Dieser Routenplaner zeigt nicht nur zuverlässig die richtige Route, sondern er zeigt auch in einem direkten Vergleich die Umweltauswirkungen, wenn man für ein und dieselbe Strecke das Auto, Öffis oder das Fahrrad benützt. Ziel: Eine klimafreundliche Nutzung von Verkehrsmitteln - in einem ersten Schritt für Wien und Umgebung.

Die Wiener "Kleinen" sind bei der Innovationskraft ganz groß
Die Innovationskraft der Wiener Klein- und Kleinstunternehmen zeigt auch dieser Förderwettbewerb: 35 der insgesamt 43 eingereichten Projekte - also mehr als 80 Prozent - kamen von Unternehmen, mit weniger als 50 MitarbeiterInnen. Davon wurden 25 Projekte von Kleinstunternehmen, also Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten, eingereicht. Die Mehrzahl der eingereichten Projekte (16) befasst sich mit der Thematik Bauen und Werkstoffe, gefolgt von den Bereichen Energie (zwölf), Verkehr (neun), Emissionsvermeidung bzw. -reduktion (drei) sowie Ressourcenmanagement (drei).

Nicht nur bei den eingereichten, auch bei den tatsächlich geförderten Projekten haben die Wiener Klein- und insbesondere Kleinstunternehmen die Nase vorn: Elf der 14 geförderten Projekte wurden von innovativen Klein- und Kleinstunternehmen eingereicht.

"Ich freue mich über die Innovationskraft der so genannten Kleinen und ich freue mich über die breite Palette der eingereichten Projekte", sagt Vizebürgermeisterin Renate Brauner, "das zeigt eines ganz klar: Klima- und Umweltschutz ist für die Wiener Unternehmen ein Top-Thema. Davon profitieren letztlich alle Wienerinnen und Wiener: Durch höheres Wirtschaftswachstum, hochwertige Arbeitsplätze und durch eine noch lebenswertere Stadt."