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Mieten für Büros in NRW gesunken

Die Mieten für Büros und Ladenlokale entwickelten sich in den zurück liegenden zwölf Monaten in NRW unterschiedlich: In manchen Städten sind die Büromieten - nach Jahren des Rückgangs - mittlerweile wieder stabil, teilweise sind sie sogar gestiegen. Die Ladenlokale sind in den Toplagen der Großstädte konstant, in Nebenlagen sowie in kleineren Städten sind sie dagegen gesunken. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Gewerbeimmo- bilienmarkt 2006 hervor, den der Immobilienverband Deutschland (IVD), Region West, herausgab. Der IVD ist der Zusammenschluss von Ring Deutscher Makler (RDM) und Verband Deutscher Makler (VDM).

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Die steigende Zahl der Firmeninsolvenzen sowie die schlechte wirtschaftliche Lage sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Büroflächen weiterhin verhalten ist. Selbst wenn die Wirtschaftsdaten derzeit recht positiv sind, wird es vermutlich noch ein, zwei Jahre dauern, bis die Firmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen und im zweiten Schritt größere Flächen anmieten. Erfreulich ist, dass in den wichtigsten Bürostandorten auch weniger Büroflächen gebaut werden, die zusätzlich auf einen entspannten Markt treffen. Wurden beispielsweise in Düsseldorf vor vier Jahren noch über 300.000 m² Fläche fertig gestellt, so liegt die Rate derzeit bei unter 80.000 m². Allgemein lässt sich sagen, dass heute auch nicht mehr spekulativ gebaut wird: Der Bagger rückt erst an, wenn mindestens die Hälfte der Flächen vorvermietet sind.

Die Büromieten gaben am auffälligsten in der Landeshauptstadt sowie in Dortmund nach: In mittelguten sowie guten Lagen sanken sie in den zurückliegenden zwölf Monaten um über zehn Prozent. Zwischen sechs und zehn Prozent gaben sie außerdem in Köln und Wuppertal nach. In der Domstadt muss man für moderne Büros in guter Lage wie im Mediapark, in der Innenstadt oder am Rheinauhafen etwa 15 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche (Netto-Kaltmiete) bezahlen, in Dortmund etwa 10,80 Euro, in Bonn 15,50 und in Duisburg 12,50 Euro. Während in Bochum, Bonn und Essen die Büromieten stabil blieben, stiegen sie in Duisburg und Bielefeld leicht an - um bis zu sieben Prozent.

In den Mittelstädten gab es signifikante Rückgänge in Gelsenkirchen (minus 13 Prozent) und Krefeld (minus 31 Prozent). In Gummersbach, Pulheim, Niederkassel, Waldbröl, Jülich und Rheine sanken die Büromieten - je nach Ausstattung und Lage - teilweise zwischen 13 und 25 Prozent.

Überwiegend konstant sind die Büromieten hingegen beispielsweise in Aachen, Bergisch Gladbach, Hagen, Mülheim, Solingen, Paderborn und Oberhausen. Steigerungen gab es in guten Lagen von Meerbuch: Hier stiegen die Mieten von 8,50 auf zehn Euro. Steigerungen gab es außerdem in Ratingen, Troisdorf und Herford.

Unvermindert hoch sind in manchen Städten die Büroleerstände: In Düsseldorf stehen derzeit 11,7 Prozent leer. In Köln liegt die Leerstandsrate bei 9,5 Prozent, in Bonn bei sieben. In anderen Großstädten ist die Quote etwas moderater: In Essen liegt sie bei 7,1 Prozent, in Dortmund bei 6,4 Prozent, in Münster bei drei, in Duisburg bei 3,5 Prozent. Wenngleich man beachten muss, dass für einen Teil dieser Flächen keine Mieter mehr gefunden werden, weil sie nicht mehr die üblichen Standards erfüllen. Vor allem in Gebäuden der 50er bis 80er Jahre, die zwischenzeitlich nicht saniert wurden, fehlen PC-Kabelkanäle. Außerdem haben betagte Flächen oft keine entsprechende Beleuchtung, ungünstige Grundrisse und keine Sonnenschutzvorrichtungen, wie sie die Mieter heute fordern.

Ladenmieten: In Toplagen der Metropolen stabil, in Mittelstädten überwiegend gesunken
In den Großstädten Nordrhein-Westfalens blieben die Ladenmieten in den vergangenen zwölf Monaten in den Spitzenlagen überwiegend stabil. In den Nebenlagen sowie in den 1a-Lagen der Mittelstädte dagegen gaben sie vielfach nach. In Köln muss man in den Spitzenlagen Schildergasse und Hohe Straße mit 195 Euro (Netto-Kaltmiete) die höchste Ladenmiete Nordrhein-Westfalens bezahlen. Kein Wunder: denn in der Schildergasse sind samstagmittags im Schnitt 17.760 Passanten unterwegs: bundesweiter Rekord. Statistisch gesehen ist somit jeder achte Kölner samstags auf der Schildergasse. In der Düsseldorfer Schadowstraße wurden 11.115 Passanten gezählt, auf dem Dortmunder Westenhellweg 16.410.

In der Landeshauptstadt muss man in den Spitzenlagen (Schadowstraße, Königsallee) unverändert etwa 180 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche bezahlen. Konstant blieben die Mieten auch in Dortmund (160 Euro), Essen (120 Euro), Bonn (85 Euro), Wuppertal (70 Euro) und Bielefeld (60 Euro). Leichte Steigerungen gab es in Bochum - hier kletterten die Mieten von 80 auf 85 Euro.

In den Städten mit bis zu 300.000 Einwohnern blieben in den Toplagen die Ladenmieten teilweise konstant. Zwischen sieben und 23 Prozent gingen die Mieten aber beispielsweise in Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Leverkusen, Remscheid, Dinslaken, Iserlohn und Ratingen zurück. Massiv sanken die Ladenmieten in Krefeld und Dorsten: in Krefeld von 70 auf 50 Euro (minus 29 Prozent), in Dorsten von 33 auf 22,50 Euro. Mietsteigerungen in den 1a-Lagen gab es lediglich in Unna, Arnsberg, Münster und Neuss.

Bei rückläufigen Umsätzen ist der Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel unverändert hoch: Der Trend geht zu zentralen Lagen (zuungunsten der Nebenlagen), zu mehr Filialisten und zu mehr innerstädtischen Einkaufszentren. Pro Kopf stehen den Bundesbürgern im Schnitt über 1,3 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Im EU-Vergleich ist dies eine Spitzenstellung, die lediglich von den Niederlanden und Luxemburg übertroffen wird.

Bundesweit steigen die Verkaufsflächen pro Jahr um 500.000 m². Gleichzeitig haben die Verbraucher weniger Geld in ihrer Börse: Flossen 1994 noch 32 Prozent des verfügbaren Einkommens in Konsumausgaben, so sind es derzeit lediglich 25 Prozent.

Nebenlagen: Weiterhin sinkende Ladenmieten
In den Geschäfts-Nebenlagen gaben die Ladenmieten in vielen Großstädten weiter nach - eine Entwicklung, die nunmehr schon seit über fünf Jahren anhält. Um zehn Prozent und mehr gaben die Ladenmieten beispielsweise in den Nebenlagen von Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Herne, Iserlohn und Schwerte nach.