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Einführung von REITs schafft Wettbewerb

Nach Auffassung des Immobilienberufsverbandes, der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), werden in der gegenwärtigen Diskussion um die Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) in Deutschland, neben der völlig künstlichen und wenig hilfreichen Reduktion auf Wohnimmobilien, zwei entscheidende Argumente völlig unzureichend betrachtet.

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Hierzu gehört zum ersten, dass gerade die Einführung von REITs einen Wettbewerb unter den Anbietern von Wohnraum auslösen würde, der an sich Garant für günstige Mieten und optimalen Wohnstandard wäre. REITs bieten die Möglichkeit, die teilweise marktbeherrschende Stellung privatisierter Wohnungsbaugesellschaften aufzubrechen, einen stärkeren Wettbewerb auszulösen und dadurch Mieten langfristig deutlich stabiler zu halten, als es die, von der Situation der öffentlichen Haushalte abhängigen, staatlichen Wohnungsbaugesellschaften je können. Darüber hinaus, wird durch die Einführung von Real Estate Investment Trusts, ein Finanzinstrument geschaffen, das sich durch günstigere Refinanzierungskosten am Kapitalmarkt einen Kostenvorteil verschaffen kann, der - bedingt durch ausreichenden Wettbewerb - an die Kunden, sprich die Mieter weitergegeben werden könnte. Die Schaffung einer derartigen Wettbewerbssituation sollte vielmehr zentrales Anliegen staatlichen Handels in der gegenwärtigen Diskussion sein, durch kein anderes Instrument werden die Interessen der Mieter besser geschützt als durch dieses.

Darüber hinaus, findet auch ein zweites Argument in der Diskussion nur unzureichend Beachtung. Die Bedeutung der Immobilienwirtschaft für die, in einer alternden Gesellschaft an Wichtigkeit zunehmende, private Altersvorsorge. Durch REITs würde ein Finanzinstrument geschaffen, welches einer breiten Öffentlichkeit den Zugang zu Immobilienanlagen deutlich erleichtern, und in vielen Fällen erst möglich machen würde. Unternehmen stünden neue Möglichkeiten offen, sich von ihren Immobilien zu trennen, eigene Anteile zu behalten und so ihr Kerngeschäft zu stärken.

Dazu gehört auch, das Finanzinstrument für nicht börsennotierte Formen zu öffnen, nur so kann eine Chancengleichheit, die für den Mittelstand von ganz entscheidender Bedeutung ist, gewahrt werden. Damit kann auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit eröffnet werden, sich ohne eine teure Platzierung am Kapitalmarkt von Teilen des Immobilienbesitzes zu trennen oder die Eigentumsverhältnisse zu ändern. In den Augen der RICS eignet sich kein anderes Instrument so gut, die Eigenkapitalausstattung des deutschen Mittelstandes zu verbessern.

"Sofern Deutschland nicht rechtzeitig REITs einführt oder gar verhindert wird die deutsche Immobilienwirtschaft im Wettbewerb mit internationalen Anlagemöglichkeiten einmal mehr im Nachteil sein. Bereits heute kaufen internationale und europäische REITs in Deutschland ein und stellen deutsche Immobilienwerte als Anlageobjekte in den in New York, Sydney oder demnächst in London oder Paris ansässigen REIT ein", so Sascha Hettrich FRICS, Vorsitzender der RICS Deutschland.