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Deutschland: 400 Bioenergiedörfer und energieautarke Kommunen in 2020 in Deutschland erwartet

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In den bestehenden Bioenergiedörfern sind Erzeugungsanlagen mit einer gesamten installierten elektrischen Leistung von 635 MW vorhanden. Die dominierenden Technologien sind Windkraft und Photovoltaik und die Erzeugung aus Biogas, Biomasse. Über 50 Prozent der Strommenge wird dabei aus Biogas und Biomasse erzeugt.

Veränderungen in der Förderung haben großen Einfluss auf Entwicklung
Die weitere Realisierung von Bioenergiedörfern und energieautarken Kommunen ist abhängig von der weiteren Förderung der Erneuerbaren Energien. Mit Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftlichkeit von Erneuerbaren Energien-Anlagen, die insbesondere von den Regelungen des EEG beeinflusst werden, könnte es in den nächsten Jahren zu Schwierigkeiten bei der Finanzierung kommen. Die Kreditvergabe kann – aufgrund unsicherer Förderbedingungen und der damit zu erwartenden Gewinne durch die Vermarktung des Stromes – erschwert werden. Mit den jeweiligen EEG-Novellen kann es weiterhin zu einer leichten Verschiebung in Hinblick auf die künftige anteilige Nutzung der verschiedenen Erzeugungstechnologien kommen.

Marktvolumen steigt um mehr als das Vierfache
Insgesamt ist in den nächsten Jahren mit einer weiteren Steigerung der Anzahl an Bioenergiedörfern und energieautarken Kommunen zu rechnen. Bis 2020 sind es nach dem Referenzszenario insgesamt bis zu 420. Hierbei wird von einer beschleunigten Entwicklung, ausgelöst durch Vorgaben der Politik zur Umsetzung der Klimaschutzziele, ausgegangen. Mitentscheidend für den Ausbau der Bioenergiedörfer ist der Wärmebedarf und die zur Nahwärmenutzung geeignete Gebäudedichte. Deutschlandweit sind insgesamt ca. 3.000 der etwa 9.300 Gemeinden (kleiner 5.000 Einwohner) geeignet, komplett mit Nahwärme versorgt zu werden.

Die gesamt installierte elektrische Leistung wird sich im Referenzszenario von derzeit rund 660 MWel bis 2020 auf 1.600 MWel steigern. Ein Großteil davon wird auch durch Windenergie und Photovoltaik bereitgestellt. Hauptsächlich liegt dies an der Erweiterung bestehender Windparks bzw. der Neuanschaffung von Windkraftanlagen bzw. dem Zubau von Photovoltaikanlagen bei schon existierenden Bioenergiedörfern und energieautarken Kommunen. Parallel dazu steigt auch die erzeugte Strommenge von aktuell rund 1.600 GWh/a auf über 5.000 GWh/a in 2020 an.
Zur Berechnung des Gesamtmarktvolumens für Bioenergiedörfer und energieautarke Kommunen wurden die Volumina der verschiedenen Wertschöpfungsstufen, Stromerlöse aus Stromverkauf und Zuschüssen nach dem EEG sowie Bauleistungen, wie z. B. Infrastruktur (Anlagengebäude, Lagerhallen etc.) und Wärmenetz – die jedoch gerade in Bioenergiedörfern oft in Eigenleistung erbracht werden – zusammengefasst. Im Referenzszenario kommt es im Vergleich zu 2011 zu einem Anstieg des Marktvolumens um mehr als das Vierfache auf rund 2,3 Mrd. Euro.

Fazit
Die Entwicklung im Markt für Bioenergiedörfer und energieautarke Kommunen ist positiv einzuschätzen, jedoch muss mit einer regional sehr unterschiedlichen Entwicklung gerechnet werden. Zu beachten ist, dass im Markt für Bioenergiedörfer und energieautarke Kommunen eine Förderabhängigkeit besteht, bei der die Veränderungen des ordnungspolitischen Rahmens und speziell der monetären Förderungen, weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung des Gesamtmarktes entfalten.